Mein Podcast, deine Fragen
Mein Name ist Lisa Koch, ich bin ebenfalls freiberufliche Designerin und wünsche mir sehr, dass dein Weg in die erfolgreiche Selbständigkeit einfach und entspannt wird. Dafür teile ich hier mit dir mein Wissen und meine Erfahrung, ich gebe dir Tipps und erzähle von meinem Weg und aus meinem Alltag.
Ich glaube fest daran, dass wir Designer leider viel zu oft in Konkurrenzdenken erzogen werden und uns daher irgendwie gar nicht als Kollegen sehen. Dabei sind wir das – und sind gerade als Selbständige darauf angewiesen, uns mit anderen tollen Menschen zu umgeben um uns selbst zu stärken. Heißt: Wenn du erfolgreich als selbständiger Designer oder Designerin arbeitest, wird sich auch meine Arbeit und meine Selbständigkeit verbessern können – weil du von mir und ich von dir lerne. Und wir beide unsere Kunden glücklich machen können.
Aus diesen Grund habe ich vor knapp zwei Jahren – am 15.07.2017 – diesen Podcast gestartet. Mittlerweile gibt es eine Community auf Facebook, in der reger Austausch herrscht und immer ein respektvoller und freundlicher Ton. Wir brauchen uns eben doch und genießen das Miteinander. Ich jedenfalls, und ich hoffe, du auch.
Es gab ein Meetup und eine Weihnachtsfeier in 2018, es gab ein virtuelles Coworking und jetzt gibt es die Freelance Designer Schmiede – mein 1:1 Beratungsprogramm, in dem ich mit dir an nur zwei Tagen deinen Masterplan für deine Selbständigkeit erarbeite. Mehr dazu findest du in den Shownotes.
Warum erzähle ich das alles? Weil der Weg noch lange nicht zu Ende ist. Und weil noch unzählige Fragen darauf warten, beantwortet zu werden. Unzählige Herausforderungen vereinfacht werden sollten. Damit wir alle den Traum von der Selbständigkeit leben können.
Q&A zum Thema Freiberuflichkeit als Designer
Und um mal ganz konkrete Themen zu beantworten, habe ich euch letztens in der Instagram Story vom @freelancedesignerclub Account um euren Fragen gebeten. Ihr habt mir wirklich viele tolle Nachrichten geschrieben, die gar nicht alle in eine Episode passen. Aber ich fange heute einfach mit den ersten vier an und mache das Q&A Special vielleicht zu einem regelmäßigen Format.
Legen wir also los. Ich habe mir die ersten vier Fragen vorgenommen und gehe die einfach einmal durch. Damit du weißt, ob dich die Themen interessieren, hier einmal im Schnelldurchlauf alle Fragen am Stück:
1. Wie regelt man Aufträge mit Kunden von weit weg?
2. Wie gelingt der Einstieg als Freelancer vor allem als junger Mensch mit wenig Berufserfahrung?
3. Was machen wenn alle sagen: Verlass nicht deinen sicheren Job
4. Wie kommst du an deine Kunden bzw. wie finden deine Kunden dich?
„Wie regelt man Aufträge mit Kunden von weit weg?“
Eine super Frage zum Einstieg, vielleicht hat dich auch schon mal das Thema Remote Work beschäftigt. Wie kann die Zusammenarbeit gelingen, wenn ich den Kunden nicht regelmäßig treffen kann? Ich habe dazu einige Ideen, auf die ich persönlich achten würde.
Zunächst mal ist es beim Remote Work umso wichtiger, den Kunden klar durch einen Prozess zu führen und greifbar zu sein. Dazu kann es helfen, nicht nur zu telefonieren sondern per Video-Call auf Skype oder Zoom zu sprechen. Sich sehen schafft mehr Nähe als nur eine Stimme am Telefon.
Damit der Kunde dich auch ernst nimmt und nicht denkt “ach, da sitzt irgendwo ein Dienstleister, der macht ein bisschen was für mich” kannst du zum Beispiel Office Hours einführen und genau sagen, von wann bis wann du erreichbar bist. Je nachdem wo du dich aufhältst und vielleicht in einer anderen Zeitzone unterwegs bist, solltest du unbedingt darauf achten, Termine und Deadlines fristgerecht einzuhalten. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind das A und O im Remote-Work. Das hat uns auch schon Philipp von Welance in einem Interview erzählt in der Episode “Wie sieht die Zukunft der Arbeit für Freelance Designer aus?” .
Wenn du mit einem Kunden schon länger arbeitest und deine Arbeit nun auf remote umstellen möchtest, würde ich immer ein offenes Gespräch mit dem Kunden darüber suchen. Hier könntet ihr dann Regeln festlegen, wie die Zusammenarbeit auch ohne physische Anwesenheit funktionieren kann. Technisch ist das auf jeden Fall zu lösen.
Ich denke aber auch für dich ist es wichtig, einen Prozess aufzustellen. Wie schnell setzt du Aufgaben um? Wie viele Tage arbeitest du? Wie funktionieren ab sofort Feedback-Schleifen? Auch hier gilt – wie ich es immer betone – lieber vorher drüber nachdenken als nachher im Chaos untergehen.
Ein Hinweis noch zu steuerlichen Themen: Ich darf dich hier nicht beraten, aber ich gebe einen Hinweis. Wenn du in Deutschland steuerlich gemeldet bist, kannst du von überall auf der Welt mit Kunden, die in Deutschland sitzen, arbeiten. Wenn du aus Deutschland mit einem Kunden im Ausland arbeitest, musst du das in deiner Rechnung vermerken, oft liegt hier nämlich die Steuerlast beim Empfänger und im Empfängerland. Informiere dich darüber einfach vor der Zusammenarbeit, damit du das auch richtig in deinem Angebot festhalten kannst.
Nochmal zusammengefasst, wie du Aufträge mit Kunden von weit weg regeln kannst:
Schaffe klare Prozesse, sei greifbar für den Kunden,
bleibe unbedingt pünktlich und zuverlässig und informiere dich
vor dem Start der Zusammenarbeit über mögliche steuerliche Stolperfallen.
„Wie gelingt der Einstieg als Freelancer, vor allem als junger Mensch mit wenig Berufserfahrung?“
Super, dass du Lust auf Selbständigkeit hast, auch wenn noch wenig Erfahrung da ist. Das Allerwichtigste ist – wie ich finde – für den Kunden wirklich gute Arbeit leisten zu können. Du solltest das Designer-Handwerk also auf jeden Fall beherrschen, bevor du deine Dienstleistung anbietet. Denn das führt natürlich auch dazu, dass deine Kunden glücklich sind, wiederkommen und dich weiterempfehlen.
Wenn dieser Grundstein gelegt ist – durch eine Ausbildung, einen Quereinstieg mit viel Erfahrung oder ein Studium – kann es losgehen. Es gibt zwei deutliche Herausforderungen – neben denen der Selbständigkeit – die einem hier begegnen:
1. Deine Unsicherheit, ob deine Arbeit gut genug ist
2. Die fehlenden Arbeiten für dein Portfolio
Und genau an diesen beiden Punkten würde ich ansetzen, deine Selbständigkeit zu starten. Sorge für ein gutes Mindset, bilde dich weiter, hol dir Feedback ein, stärke das Handwerk, das du gelernt hast. Wie das gelingt? Mache kleinere und größere Projekte. Eigene Sachen, vielleicht auch Kooperationen, die dich langfristig weiterbringen. So kannst du zum Beispiel Apps umgestalten, die du schrecklich findest, wenn du als UX Designer arbeiten willst. Wichtig ist, dass die Arbeit die du machst dich dem Portfolio näher bringt, dass du für deine Arbeit als Freiberufler brauchen wirst. Und mit dem wachsenden Erfahrungsschatz wächst das Selbstvertrauen und die ersten Aufträge können kommen.
Ich glaube fest daran, dass man alles erreichen kann, was man will.
Aber du musst es schlau anstellen.
Und schlau bedeutet manchmal auch, vermeintliche Umwege zu gehen. Ich habe durch meine Zeit in Festanstellung die beste Vorbereitung auf die Selbständigkeit bekommen, die ich brauchte. Ich habe ein Netzwerk aufbauen können aus Leuten, die schon mit mir gearbeitet haben. Ich habe Prozesse eines Unternehmens und von Agenturen verstehen können. Ich habe gelernt schnell zu sein, Prioritäten zu setzen und Nein zu sagen. Ich habe mein Handwerk um einiges verbessert. Und ich habe durch all die Arbeit mein Portfolio jeden Tag mit neuen Arbeiten füllen können und wurde auch dafür bezahlt, klar.
Auch wenn du von der Selbständigkeit träumst, würde ich dir empfehlen den schlauen Weg zu gehen. Dir eine gute Grundlage zu schaffen und dann erst durchzustarten. Nebenberuflich selbständig geht ja auch, ne. Wenn du diesen Weg nicht gehen willst, sorge für ein gutes und tragbares Netzwerk, festige dein Handwerk in einem Bereich und erstelle ein Portfolio genau dafür. Bewirb dich auf Jobs die dazu passen, verdiene dein erstes Geld und erweitere erst dann dein Angebot, wenn du es dann überhaupt noch möchtest.
Zusammengefasst:
Wie gelingt der Einstieg als Freelancer wenn man jung ist und wenig Berufserfahrung hat?
Sorge dafür, dass du dein Handwerk sicher beherrscht und deinen Kunden gute Arbeit anbietest
Kümmere dich um dein Selbstvertrauen
Baue dein Portfolio gezielt auf
Schaffe dir ein gutes Netzwerk und sammle viel Erfahrung
Such dir einen Mentor, der mit dir eine Strategie entwickelt. Das könnte ich zum Beispiel mit dir in der Freelance Designer Schmiede machen.
„Was soll ich tun, wenn alle sagen „Verlass nicht deinen sicheren Job“?“
Was sagt denn dein Herz? Und dein Bauchgefühl? Wo stehen die Menschen, die dir das empfehlen? Es ist ja so: Die Menschen, die uns lieben, wünschen uns nur das Beste. Und “das Beste” ist für sie oft das, was sie selbst leben oder für sich erträumen. Das muss ja aber nicht das Beste für dich sein.. oder? Ich verstehe die Angst, sich gegen die Meinung und die Gedanken der eigenen Familie oder engen Freunde zu stellen. Vor allem, weil man keinen Fehler machen will.
Aber was passiert, wenn du deinen Traum nicht verwirklichst? Wie wird sich dein Leben entwickeln, wenn du in deinem sicheren Job bleibst? Wie sicher ist der Job eigentlich wirklich? Und was bedeutet dir diese Sicherheit? Ich habe oft Buchungen, die bis zu drei Monaten voraus sind. Auch im Alltag als Freelance Designer ist man meist für die nächsten drei Monate gebucht oder ausgelastet. Wo ist der Unterschied zu einer normalen Kündigungsfrist?
Klar, schiefgehen kann immer etwas, aber auch in deinem festen Job. Die können dich nämlich auch kündigen. Neben dem Fakt, dass dein Herz vielleicht immer unglücklicher wird, mit der Arbeit die du täglich machst.
Was kannst du also tun?
Als erstes würde ich dir empfehlen dich mit der Frage auseinander zu setzen was passiert, wenn du die Selbständigkeit nicht versuchst. Und ein Versuchen kann auch heißen, die sichere Vollzeit-Stelle auf eine Halbtagsstelle zu reduzieren, begrenzt auf ein Jahr. So kannst du sicheres Grundeinkommen halten und nebenbei versuchen, ob die Selbständigkeit was für dich ist.
Zudem würde ich dir empfehlen, ein Gegengewicht zu diesen Meinungen zu schaffen. Welche Menschen bestärken dich in deinen Gedanken? Welche Menschen sehen keine Hürden, sondern loten mit dir die realistischen Chancen aus und sprechen ganz ehrlich mit dir über Optionen, den Traum möglich zu machen?
Man kann jede Herausforderung von zwei Seiten betrachten: Man kann die schlechte Seite, die Probleme, Gefahren und Hürden sehen. Man kann sich ganz genau ausmalen, wie alles den Bach runter geht. Glaub mir, ich kenne diese Seite der Zweifel sehr gut. Aber man kann die Herausforderung auch als Chance sehen: Man kann die positive Seite, die Möglichkeiten und Träume sehen und sich einen Weg ausmalen, wie der Traum tatsächlich wahr werden kann.
Als letzten Hinweis möchte ich dir noch mitgeben, dass ich es ungemein wichtig finde, dir einen wirklich guten Plan für deine Selbständigkeit zu schmieden. Es wird Hürden geben, es wird schlechte Tage geben. Da ist wichtig, dass du für dich und vielleicht auch für deine Familie oder vielleicht sogar Kinder sorgen kannst. Und wie schon gesagt, ich erstelle gern einen Masterplan mit dir.
In Kürze: Was machst du, wenn alle dich von der Selbständigkeit abhalten wollen?
Frage dich, was passiert wenn du den Traum nicht wahr machst. Suche menschen in deinem Umfeld, die dich bestärken und realistisch Chancen ausloten, nicht nur schwarzmalerisch denken. Sorge dafür, dass du und deine Familie sicher überleben könnt. Und dann setz dich hin und mache dir einen guten Plan.
„Wie kommst du an deine Kunden bzw. wie finden deine Kunden dich?“
Ich gewinne meine Kunden für meine Take Off Days vorranging aus meinem Netzwerk. Das geht über direkte Bekannte, neue Leute die ich auf Veranstaltungen kennenlerne, aber auch durch die Weiterempfehlung meiner Kunden. Ich erzähle ausserdem viel über meine Arbeit auf Instagram und auch darüber kommen mittlerweile einige Kunden zu mir.
Natürlich hier noch mal der Perspektiv-Wechsel: Wie kannst du Kunden gewinnen? Ich denke dazu ist es wichtig zu wissen, werd deine Kunden eigentlich sind und wo sie sich herumtreiben. Dann überlegst du dir, womit du sie gut erreichen kannst. Content Marketing ist dafür ein großes Thema, aber du kannst auch Anzeigen schalten, bloggen, podcasten, Vorträge halten.. was du willst. Wichtig ist, dass es zielgerichtet ist.
Das wars von meiner Seite und mit dieser Episode. Ich hoffe sie hat dich ein Stück weitergebracht und motiviert.
Ich wünsch dir einen tollen Tag, bis nächste Woche!
Lisa