Manchmal brütet man auf einer großen Entscheidung eine Ewigkeit, so lange bis die Chance vertan ist. Du nicht. In dieser Folge beleuchte ich all die Dinge, die in deinem Kopf rumschwirren, wenn du über die Selbständigkeit nachdenkst und helfe dir, dort aufzuräumen. Finde Mut, gewinne Überblick und finde heraus, was du jetzt zutun hast, um deiner Antwort auf diese Frage näher zu kommen.
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Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen und der ersten Episode des Freelance Designer Podcast. Puh, ich hab echt mal eine Auszeit gebraucht und freue mich nun umso mehr, wieder zurück am Mikrofon zu sein. Ich habe mir übrigens ein professionelles Mikro zugelegt, vielleicht hörst du den Unterschied. Ich bin gespannt, schreib mir gern mal eine Nachricht auf Instagram oder eine Mail, ich hoffe das gute Stück hat sich gelohnt und macht einen tollen Klang auf euren Ohren 😉
Tja, 2019, neues Jahr. So wie das Jahr mit Rückblicken abschließt, beginnt es oft mit Planung für das, was man sich so vornehmen sollte. Und ich weiß nicht wie es dir geht, aber mich nerven schnell alle Dinge, die plötzlich jeder macht. Deshalb hab ich in mich hinein gehorcht und mir für dich überlegt: Wenn ich kurz vor dem Schritt in die Selbständigkeit stehen würde, oder noch nicht weiß ob ich meine Anstellung nebendran schon loslassen sollte, dann hilft mir keine Jahresplanung. Dann hilft mir jemand, der mal in meinem Kopf sortiert, mir Mut macht und mir die Wege aufzeigt, die ich gehen kann.
Also los. Lass uns heute mal über die Frage sprechen, ob du dich in 2019 Selbständig machen solltest. Huu aufregend, ich weiß!
Ich habe damals einen riesigen Bammel gehabt, als ich entschieden habe, meine Festanstellung aufzugeben und Vollzeit als Freelance Designerin zu arbeiten. Ehrlich, ich bin mit Bauchkribbeln aufgestanden, mit zitternden Knien durch den Tag gewandert und mit fusseligen Mund ins Bett gegangen. Ich habe viel darüber mit meinem Umfeld gesprochen. Und selbst heute fragen mich immer noch manchmal Leute, ob ich von meiner freiberuflichen Arbeit leben kann. Damals hat mich das immens verunsichert. Deshalb möchte ich in der Folge heute mit dir mal von erfahrener Freelance Designerin zu Starter oder Starterin sprechen und all die Bereiche beleuchten und durchdenken, die wichtig sind.
Kann ich mir das leisten?
Die erste Frage, die man sich stellt, ist natürlich, wie und ob man sich das finanziell leisten kann. Ich denke ebenfalls, dass es eine der wichtigsten Fragen ist, die du dir stellen solltest. Aber ich möchte dir auch ein großes ABER mitgeben: Du betrachtest hier einen Status Quo, deinen Ist-Zustand. Ich glaube daran, dass alles, was man sich vornimmt auch realisierbar ist. Die Frage ist nicht, ob das Ziel das richtige ist. Die Frage ist, wie du es erreichen kannst. Und dafür solltest du ein paar Dinge durchdenken. Zunächst: Wie ist deine aktuelle Situation? Bist du angestellt? Studierst du? Bist du schon nebenbei selbständig? Vergegenwärtige dir mal, wo du gerade auf deiner Reise stehst. Und zudem wirf mal einen Blick auf die aktuelle finanzielle Situation: Wofür reicht das, was du gerade hast?
Ich habe zu Beginn meiner Selbständigkeit damit gerechnet, dass ich ein halbes Jahr ohne einen einzigen Auftrag leben kann. Sparsam zwar, aber ich hätte überlebt, meine Miete und Fixkosten zahlen können. Das hat mir Sicherheit und Stabilität gegeben, tatsächlich habe ich schon im ersten Monat einen Auftrag bekommen. Aber bis du bei einem Einkommensniveau angelangt bist, das dich nicht mehr von Erspartem leben lässt, braucht eine Weile.
Und da kommen wir zu einem nächsten Wichtigen Punkt: Du brauchst dringend einen Überblick über deine Fixkosten. Ich weiß, super lästiges unangenehmes Thema. Aber ich verspreche dir, wenn du da aufräumst, fühlt es sich fabelhaft an.
In diesem Zuge kannst du direkt mit einrechnen, was du für die Selbständigkeit anschaffen müsstest – einen Laptop und Bildschirm, vielleicht die Adobe Cloud – und ob du jemanden mit versorgen musst. Vielleicht hast du ein Kind oder ein Tier, das erhöht natürlich die Verantwortung, die du trägst.
Und nun möchte ich dich nochmal zum kreativ werden einladen. Wenn wir einen Traum haben, gilt es nur einen Weg zur Umsetzung zu finden. Spinne also mal Wege aus, wie es dir gelingen kann dich selbständig zu machen. Und setze dir dabei keine Grenzen. Vielleicht kannst du deine Festanstellung reduzieren und nebenbei etwas aufbauen. Vielleicht kannst du 6 Monate sparen und dann Vollzeit Freelance durchstarten. Vielleicht nimmst du einen Kredit auf, vielleicht denkst du aber auch ganz verrückt und suchst dir einen Investor.
Also, setze dich bitte einmal hin und finde heraus:
Wie hoch sind deine Fixkosten monatlich?
Wie lange kannst du von dem Ersparten, dass du aktuell hast, leben wenn du absolut keine Aufträge bekommen würdest?
Welche Möglichkeiten hast du, dich in diesem Jahr selbständig zu machen?
Ach, und was bei dem Thema Finanzen auch noch wichtig ist, sind die Einnahmen mit denen du rechnest. Du wirst in etwa das Dreifache deines aktuellen Gehalts verdienen müssen, damit du abzüglich Steuern, Versicherungen und anderen Geschäftsausgaben bei deinem aktuellen Gehalt landest. Das lässt einen erschrecken – vielleicht merkst du aber auch, dass du erstmal mit weniger leben kannst. Also, ran an die Planung!
Alles, worum du dich kümmern musst, wirst du schaffen.
Als nächstes kommt ein Gedanke, der einen oft in die Knie zwingt. „Oh je, an was muss ich da alles denken. Schaffe ich das? Ist das nicht kompliziert?“ Als erfahrene Freelance Designerin kann ich dir sagen: Alles halb so wild. Ätzend, zeitaufwendig, anstrengend – aber jede Mühe wert. Wenn du davon träumst, dich selbständig zu machen, wirst du diese Hürde meistern. Mit Vorfreude, weil du mit jedem geschafften Schritt deinem Ziel näher kommst. Und das ist großartig.
Themen, die dir hier begegnen werden folgende sein:
Krankenkasse, Versicherungen, Finanzamt Anmeldung, KSK, Verträge, Angebote / Rechnungen, Marketing, Akquise, Steuern
Und jetzt das Beste: Über all diese Themen findest du unzählige Artikel im Internet. Echt richtig viele. Du musst etwas filtern, aber du findest antworten, Beratungsstellen und Förderungen. Also alles halb so wild und vor allem KEIN GRUND aufzugeben.
Woher kommen erste Aufträge?
So. Nun wissen wir, dass du mal Finanzen planen musst und alles organisatorische auch hinbekommst. Das Bild ist in deinem Kopf, du stehst an der Startlinie und fragst dich: Woher kommt jetzt mein erster Auftrag, mit dem ich Geld verdiene? Lass mich die Frage für dich umdrehen: Wie groß ist das Netzwerk, das dich aktuell trägt? Ich habe zum Start meiner Freiberuflichkeit die ersten Aufträge aus meinem Netzwerk und durch Empfehlungen bekommen können. Das war eine riesige Erleichterung.
Klar kannst du nie wissen, woher die ersten Aufträge kommen werden, aber ein gutes Netzwerk ist immer Gold wert. Ich empfehle dir dazu mal auf LinkedIn / Xing oder Facebook / Instagram deine Kontakte durchzugehen und nach potentiellen Kunden zu selektieren. Schreib ruhig eine Liste mit Namen, die in Frage kommen würden. Übrigens habe ich schon einmal eine Folge aufgenommen mit 10 Ideen, wie du neue Kunden gewinnst. Das kann dir dann helfen!
Auch hier möchte ich dir noch mal Mut machen. Wenn du neu in der Stadt bist oder gerade gedacht hast “Joa, LinkedIn müsste ich mal anlegen”, dann ist für dich nicht alles verloren. Das ist dein Ist-Stand, den kannst du jederzeit ändern und dein Netzwerk aufbauen.
Was kannst du HEUTE anbieten?
Hast du nun einen Überblick an möglichen Kunden stellt sich klar die Frage: Und was verkaufe ich dann? Viele Designer starten mit einem großen Bauchladen an Dienstleistungen. Hauptsache erstmal Einnahmen generieren. Gegen diesen Weg ist erstmal nichts einzuwenden, auch wenn ich ein großer Fan von klarer Positionierung bin. Auch hier ist alles eine Frage des Planens und der guten Umsetzung bis zum Ziel – man kann auch direkt mit einer klaren Zielgruppe starten.
Was ich aber viel wichtiger finde und worauf ich dich aufmerksam machen möchte: Viele Designer – und darunter zähle ich auch mich – machen anfangs den Fehler und nehmen Aufträge an, bei denen sie sich erst noch Skills oder Wissen aneignen müssen. Per se keine schlechte Idee. Aber wenn du mit einem Stundensatz einsteigst, der unter 60€ liegst und dann mehr Zeit brauchst als du dem Kunden in Rechnung stellst, machst du Miese. Finanziell und in deiner Energie. Deshalb frage dich: Was kannst du jetzt und heute aus dem Stand als Dienstleistung anbieten? Konzentriere dich darauf. Wenn du das anpreist, kommst du schnell auf den richtigen Weg.
Den Stundensatz kannst du natürlich jederzeit anpassen. Das Gefühl, dass man das mal machen sollte, kommt dann von ganz allein. Als Richtwert möchte ich dir empfehlen, auf keinen Fall unter einen Stundensatz von 35€ einzusteigen. Das ist schon ein Hungerlohn. Aber auch ich war immens verunsichert, deshalb möchte ich dir das sagen. Jeder, der dir weniger zahlen möchte, behandelt dich nicht fair oder hat keine Ahnung von Unternehmertum. Und damit meine ich nicht, sich zu hoch bezahlen zu lassen. Ich meine, dass dieser jemand dann nicht weiß, welche Stundensätze zum Überleben notwendig sind und das respektiert.
Alles, was du glaubst, wird wahr.
So, da haben wir jetzt schon einiges aufgeräumt, hoffe ich. Eine andere Sache möchte ich dir noch mitgeben. Weißt du, alles, was du glaubst, wird wahr. Ehrlich.Wenn du heute denkst, du wirst scheitern, wirst du scheitern. Weil dein Kopf das Negative wahrnimmt, in den Vordergrund stellt und daran festhält. Wenn du heute denkst, dass du es schaffen könntest, entstehen in deinem Kopf Ideen, es eröffnet sich ein Raum voller Möglichkeiten und positiver Energie. Lass nicht zu, dass dein Kopf das falsche denkt und beobachte mal, in welche Stimmungen und welche Handlungsweisen dich sowohl positives als auch negatives Denken führt.
Ein wichtiger Teil dazu ist auch, mit wem du über deine Träume oder Pläne sprichst. Stößt du viel auf Widerspruch? Gibts Gegenwind? Das ist nicht leicht zu tragen, gerade wenn sich die engsten Menschen um dich herum so zeigen.
Ich werde noch heute gefragt, ob ich von meiner Arbeit leben kann. Und ich denke dann immer: Naja, sonst würde ich es nicht machen. Und wenn nicht, dann würde ich es anders machen. Also ja, in jedem Fall JA. Ich werde trotzdem mal komisch angeschaut, meine Mama hat mich sogar damals darauf hingewiesen, dass ich dann Steuern zahlen müsste. Sie unterstützt meinen Weg sehr, aber das war so ein Zeichen, das einen stutzen lässt.
Überlege mal, wer in deinem Umfeld zu einem positiven Mindset beitragen könnte und mit dir gemeinsam überlegt, wie du deinen Traum von der Selbständigkeit als Designer in 2019 möglich machen kannst – und dich nicht nur ausbremst. Selbst wenn die Zweifler am Ende recht haben, werden sie dich auf dem Weg bewundern – weil du um einiges mehr Mut aufgebracht hast, als sie erwartet hätten. Und du wirst an der Reise so so so sehr wachsen, das der Schritt zurück in einen festen Job leichter sein wird. Aber das musst du dann vielleicht gar nicht mehr, weil es einfach läuft und du glücklich bist.
Finde dein eigenes Modell
Das bringt mich zu meinem letzten Punkt. DU musst glücklich sein in der Situation. Ja, Selbständigkeit ist anstrengend, aufregend, vielleicht auch in der Wahrnehmung mancher unsicherer. Aber dieser Wunsch, dieser kleine Traum in dir, der dich auf diese Folge hat klicken lassen, der ist nicht ohne Grund da. Du wünscht dir da was. Und das ist cool, find ich. Wünsche haben immer was Positives. Aber, was genau wünscht du dir eigentlich? Wie erträumst du dir deinen neuen Alltag? Wovon soll es endlich mehr geben? Wovon soll es endlich weniger geben? Was reizt dich so sehr, das du es versuchen würdest?
Erschaffe dir selbst das Bild vor deinen Augen, wie du in deinem glücklichsten Job und Arbeitsleben wärst und was du den ganzen Tag machst. Vielleicht illustrierst du stundenlang für tolle Projekte. Vielleicht hast du endlich Zeit, morgens Sport zu machen. Vielleicht kannst du endlich nur noch in Jogging-Hosen arbeiten. Vielleicht bist du halbtags angestellt und kannst dich nebenbei kreativ richtig austoben. Was auch immer es ist, denke über deinen Traum nach. Finde heraus, was dein ganz eigenes persönliches Arbeitsmodell ist, das du willst. Träume so groß und weit und bunt es geht. Und dann geh los und mach ihn wahr!
Wenn du den Schritt in die Selbständigkeit schon planst, schreibe mir doch gern mal eine E-Mail dazu. Ich bin gespannt, was dich aktuell beschäftigt und welche Fragen du hast, ich beantworte sie dir auch gern. So kann ich noch gezielter Content für dich entwickeln und mein Wissen, das ich mir in den Jahren angesammelt habe, viel gezielter teilen. Meine E-Mail Adresse findest du in den Shownotes 🙂
Hab einen schönen Tag,
Lisa