Wie es scheint, ist es gar nicht so leicht als Freiberufler mal einen echten Urlaub zu machen. Entweder wartet man darauf, einen Auftrag zu beginnen, ein anderer Auftrag macht gerade viel Workload oder es kommen gar keine Aufträge und damit auch kein Geld rein. Aber dein Urlaub soll nicht hinten runter fallen – er gehört sogar zu einem Alltag als erfolgreicher Freiberufler dazu! In dieser Episode teile ich also mit dir mein Wissen und meine Tipps, wie dir ein echter Urlaub gelingen kann. Jetzt anhören!
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Podcast Episode “Wie du neue Kunden gewinnen kannst”
Da das Wetter draußen immer schöner wird und wir ENDLICH mehr Lust haben, im Park rumzuliegen und weniger zu Arbeiten, ist der Gedanken an Urlaub wohl auch nicht weit. Aber – OH GOTT, Herzinfarkt – als Freiberufler?
Ich bin ja selbst ein sehr disziplinierter Mensch und hab immer eher ein Stück zu große Ziele als dass ich mich selbst unterfordern würde. Ich hab Spaß an meiner Arbeit und dem sowohl kreativen als auch unternehmerischen Schaffen. Da kommt eine Sache nach der nächsten auf den Tisch – ob durch einen Kunden oder von mir selbst. Und da passiert es auch schon mal, dass an Urlaub irgendwie gar nicht zu denken ist.
Eine andere Situation die ich mir gut vorstellen kann, ist die Angst vor dem Urlaub und dem damit verbundenen Stillstand. Wenn man seine Selbständigkeit gerade erst aufbaut und noch mehr von den Ersparnissen als von den neuen Einkünften lebt, macht der schwindene Kontostand auch schnell mal Angst. Eine dritte Situation wäre, dass du so voll mit Aufträgen bist, dass an einen Urlaub gar nicht zu denken wäre. In welche Richtung wir auch gucken: So richtig entspannt Urlaub machen und mal zwei Wochen ausspannen scheint für uns Freiberufler nicht drin zu sein.
Aber weißt du was ich denke? Urlaub gehört zu deinem Job dazu. Du MUSST enstpannen und dich erholeb. Du kannst nicht 6 Monate, 9 Monate, 12 Monate am Stück durcharbeiten. Und dann vielleicht sogar noch an den Wochenenden “nur mal ein paar Stündchen”.
Denn das, was dir als erstes verloren gehen wird sind deine Kreativität und die Freude an deiner Arbeit. Und das willst du nicht, denke ich. Wozu würde sich der ganze Aufwand dann noch lohnen? Genau. Du musst also auch mal Urlaub machen. Und damit dir das gelingt, gebe ich dir heute ein paar Dinge mit auf den Weg, die für einen Stressfreien Urlaub sorgen. Ich hab meine Gedanken und Tipps dazu mal in drei Teile geteilt: “Vorbereitung”, “Regeln im Urlaub selbst” und “Nach dem Urlaub”.
Starten wir mit der Planung. Wichtig ist es natürlich, dir erstmal Gedanken darüber zu machen, wann und wie lange du Urlaub machen MÖCHTEST. Nicht kannst, nicht darfst sondern MÖCHTEST. Als FREIBERUFLER darfst du das nämlich selbst entscheiden.
Für einen echt erholsamen Urlaub sollte man mindestens zwei Wochen aus dem Alltag entfliehen, wenn nicht sogar drei. Wenn das mit deinem Einkommen oder deinen Ersparnissen möglich ist, würde ich dir auch empfehlen, so lange Pause zu machen. Wenn du natürlich noch ganz am Anfang stehst und dich aktuell nicht allzu sehr nach Urlaub sehnst, ist eine Woche Abstand zur Arbeit vielleicht auch gut. Höre mal in dich rein, wie intensiv dein Körper eine Pause brauchen könnte.
Der nächste Schritt wäre dann natürlich, die festgelegte Zeit mit Ideen zu füllen, die in dein Budget passen. Ich würde dir natürlich empfehlen, nicht alle Rücklagen die du hast aufzubrauchen. Klar. Schau also mal, wie viel Geld du für deinen Urlaub ausgeben kannst und willst und was dafür möglich wäre zu machen. Ich denke auch für kleines Geld lässt es sich toll ausspannen. Und wenn es nur die Gartenlaube der Eltern ist, in der man für eine Woche rumhängt und im Wald spazieren geht. Hauptsache raus, Kopf aus, Pause machen.
Wenn du weißt, wie lange und wo du Urlaub machen willst, ist es wichtig deine Kunden darüber zu informieren. Natürlich dürftest du als Freelance Designer jederzeit deinen Stift fallen lassen und sagen:”So, ich bin raus”. Machen wir ja aber eh nicht.
Du kannst dich mit deinen Langzeitkunden also entweder abstimmen, wenn du wöchtentlich Aufgaben für sie erledigst – oder sie einfach nur informieren darüber, wann du weg sein wirst. Eine Vorlaufzeit von 4 Wochen find ich hier fair, je nachdem für welches Projekt du gebucht bist vielleicht auch mehr. Ich denke hier zum Beispiel an den Launch neuer Produkte, bei denen das Team dich brauchen könnte. Rein rechtlich gesehen kannst du aber aussteigen und weg sein, wann du willst.
Deine Kunden über deinen Urlaub zu informieren kann übrigens auch eine gute Akquise-Möglichkeit für die Kunden sein, die nur ab und zu etwas bei dir buchen. Wenn du nämlich einfach an deine Kunden eine Rundmail schickst mit der Info, wann du im Urlaub sein wirst und dass du bis dahin noch etwas für sie umsetzen kannst, könnten daraus noch Aufträge entstehen. Du solltest zudem natürlich auch schon ein paar Gedanken darin investieren, woher deine Aufträge nach dem Urlaub kommen. Wenn du eh Stammkunden hast, ist alles entspannt. Wenn du aber deine Selbständigkeit noch aufbaust, könntest du schon jetzt die Fühler ausstrecken und dich um neue Jobs bewerben. Normalerweise braucht es ja ein bisschen, bis aus neuen Kontakten ein Auftrag entsteht. Wichtig ist hier natürlich auch, deinen Urlaub mit anzugeben.
Das bringt mich allerdings auch zum nächsten Tipp: Bitte packe deinen Kalender nicht zu voll in der Zeit vor deinem Urlaub. Er wird sich von allein füllen, versprochen. Ich habe in diesem Monat zwei Wochenenden, an denen ich von Donnerstag bis Sonntag verreist war. Und diese zwei Wochen, in denen ich nicht fünf, sondern nur 3 Tage zur Verfügung hatte, haben meinen Kalender immens gestaucht und damit gefüllt. Plane dir also auch genügend Zeit für Reisevorbereitungen ein und lass Luft für alle Aufgaben, die dann noch so kommen.
Was du zum Beispiel vorbereiten solltest, ist eine Abwesenheitsmail. Die kannst du einfach in deinem Mailprogramm einrichten und sie automatisch verschicken lassen an alle Mails, die eintreffen. So musst du dich während deines Urlaubs nicht darum sorgen, dass jemand auf deine Antwort wartet. Bitte schreibe in diese Mail NICHT deine Telefonnummer “für dringende Angelegenheiten”. Die Kunden, die wirklich dringend etwas von dir brauchen könnten, haben deine Nummer bereits.
Tja, und dann bleibt nur noch offen, dich um deine Ängste zu kümmern, wenn welche aufkommen. Ich hatte immer riesigen Bammel vor der Unsicherheit, die nach dem Urlaub auf mich wartet. Und dann hatte ich auch noch so viel Geld ausgegeben! Aber: Bisher ist alles gut weitergegangen und ich habe mich einerseits viel mit diesen Ängsten beschäftigt und mich andererseits auch an diesen Alltag mit Ungewissheit gewöhnt.
Regel eins – und jetzt erschrick nicht: Lass deinen Computer zuhause. Ich meins ernst. Bitte lass deinen PC zuhause. Ich habe einmal den bösen Fehler gemacht und meinen Laptop mitgenommen, weil ich “noch schnell” auf der Autobahn nach Italien etwas für meinen Kunden umsetzen wollte. Ich glaube der Druck bei denen war gar nicht so groß, dass es unbedingt dann noch getan werden musste. Aber ich habe es angeboten, das noch zu machen und sie haben es angenommen. Ich hatte übrigens auch gesagt, dass ich im Urlaub bin, das hat sie gar nicht gejuckt.
Ende vom Lied war dann, dass der Kunde innerhalb meiner sieben Tage Urlaub so viele Wünsche und Änderungen von mir wollte, dass ich 3 Nachtschichten á acht Stunden geschoben habe. Im Urlaub. Hinterher habe ich mich sehr geärgert und auch ein Tränchen verdrücken müssen, weil ich mich selbst und meinen Urlaub so wenig respektiert habe. Und weißt du, wie der Kunde seine Dankbarkeit gezeigt hat? Gar nicht. Mein Learning aus dieser Story war tatsächlich, zunächst nicht mehr mit Kunden zu arbeiten die “nur noch eine Kleinigkeit” brauchen, wenn du eigentlich schon im Urlaub bist und auch nie wieder meinen PC mitzunehmen. Was wichtig ist, wird vorbereitet. Alles andere kann warten.
Case zwei der Urlaube als Freelance Designerin: Ich lese gern und viel. Im Alltag schaffe ich das eher selten, weshalb ich gern ein paar Business-Bücher mit in den Urlaub nehme. Und anstatt im Urlaub wirklich den Kopf auszuschalten, nutze ich die Zeit um mich weiterzubilden. Was an sich okay wäre – aber ich nehme mir dann auch vor ein Buch in drei Tagen zu lesen oder eine bestimmte Herausforderung durch die Learnings aus den Büchern
zu lösen. Ob das so gut ist, kann ich dir noch nicht sagen. Empfehlen würde ich es vielleicht nicht, aber ich mag das verschlingen von neuen Informationen und die Energie, die darin in mir entsteht. Natürlich gefolgt von Unruhe und Arbeitswut. Deshalb: mach es doch vielleicht ein bisschen anders. Dein Job in deinem Urlaub ist die Erholung. Tu also nur das, was dich erholt.
Regel drei schließt sich sehr an die Geschichte von meinem Italien-Urlaub an und ist in einem Satz getan: Dein Kunde hat deinen Urlaub zu respektieren, diese Zeit darfst du verteidigen und “Nein” sagen.
So, und wenn du dann hoffentlich richtig schön erholt, ausgeschlafen und mit dem leckersten Essen im Bauch versorgt bist, kannst du wieder in deinen Alltag starten – mit neuer Energie im Gepäck!
Schreib deinen Kunden gern eine kurze Nachricht, dass du wieder zurück bist. Manchmal sind wir so scheu mit diesen Dingen, dabei fallen Informationen wie Urlaubsdaten ja selbst uns bei Freunden oder der Familie nicht mehr ein. Deshalb informiere deine Kunden darüber, dass du wieder da bist und die Arbeit weitergehen kann. Wie schon vor dem Urlaub kannst du jetzt deine Fühler ausstrecken und mal ein paar Mails verschicken, in denen du deine Unterstützung anbietest. Wenn du noch mehr Ideen brauchst, wie du neue Kunden gewinnen kannst, höre auch gern die Episode Wie du neue Kunden gewinnen kannst. “https://freelancedesignerclub.de/wie-du-neue-kunden-gewinnen-kannst/”
Abschließend bleibt mir nur noch mal zu betonen: Du hast dir einen Urlaub verdient. Sei dir ein guter Chef und sorge dafür, dass du deine Energie-Reserven auch mal auffüllen kannst. Luft holen und Pause machen gehört zu deinem Job und macht dich zu einem besseren Freiberufler. Nur so kannst du nämlich langfristig tolle Ideen haben, belastungsfähig bleiben und deine Kunden mit deiner Arbeit – und sogar dich selbst – glücklich machen.
Ich wünsche dir viel Freude bei der Urlaubsplanung und einen schönen Tag,
Lisa